Mit dem Buch "Fragen, die mir zum Holocaust gestellt wurden" wenden wir uns dem schrecklichsten Kapitel unserer Geschichte zu. Hédi Fried, eine Überlebende des Rassenwahns, beantwortet Fragen, die sich viele von uns vielleicht gestellt haben. Oder, die sie nie zu stellen wagten.
1924 an der Theiß im rumänisch-ungarischen Grenzgebiet geboren, überlebte Fried die Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen. Nach der Befreiung von Auschwitz konnte sie bereits 1945 nach Schweden ausreisen. Dort lebt sie bis zum heutigen Tag. Ihr ganzes Leben lang verwendete sie viel Energie, um der jungen Generation Zeugnis über den Holocaust zu geben. Unzählige Veranstaltungen führte sie an Schulen und Universitäten durch. Ihren Zuhörern machte sie dabei immer wieder klar: „Es gibt keine dummen oder verbotenen Fragen, nur Fragen, auf die es keine Antworten gibt.“
Heute gehört sie zu den letzten Überlebenden der Konzentrationslager und damit zu den letzten Zeitzeugen. Damit aber auch kommende Generationen noch Antworten oder zumindest Erklärungen auf Fragen bekommen, hat Hédi Fried 2017 in Schweden ein kleines Büchlein veröffentlicht. Sie hat die Fragen zusammengestellt, die sie am häufigsten beantworten musste. Und sie beantwortet sie. Oder sie erklärt, wieso es keine Antwort gibt. Nun liegt auch die deutsche Ausgabe vor. Die Offenheit, mit der die Autorin die Leserinnen und Leser an ihren Erinnerungen und Empfindungen teilhaben lässt, gibt diesem Buch seine tiefe, berührende Wirkung.