Ein beliebter Anlaufpunkt in Vimmerby für die großen und kleinen Lindgrenfans aus aller Welt ist der Freizeitpark „Astrid Lindgrens Värld“. Hier werden täglich ihre Geschichten inszeniert. Zahlreiche Kulissen aus den verschiedenen Filmen sind aufgebaut und mehrere Originalschauplätze nachgebaut. Die Besucherinnen und Besuchern tauchen in das Leben der Figuren ihrer Lieblingsgeschichten ein, Rutschen von Karlssons Dach oder stehen auf der Veranda der Villa Kunterbunt und warten auf Pippi Langstrumpf.
Zwei Abstecher seien noch empfohlen: nach Bullerbü und auf den Katthult Hof. Nur wenige Kilometer außerhalb von Vimmerby liegt das kleine Dorf Svedstorp mit dem Nordhof, dem Mittelhof und dem Südhof. Hier verbrachten Lisa und Lasse, Bosse und Britta, Inga und Ole, die Kinder von Bullerbü, ihre behütete und unbeschwerte Kindheit. Astrid Lindgren kannte die Höfe, denn im Mittelhof war ihr Vater aufgewachsen. Es fügte sich schön, dass viele Jahre später genau der Platz, den Astrid Lindgren vor Augen hatte, als sie ihre liebenswerten Geschichten aus Bullerbü schrieb, Drehort der Filmaufnahmen werden konnte.
Weiter gehts zum Katthult Hof, auf dem der sympathische Lausejunge Michel seine unvergleichlichen Streiche ausheckte. Dieser findet sich 15 km von Bullerbü entfernt in Gibberyd. Zu Verwechslungen führt manchmal, dass es in der Gegend auch den Lönneberga gibt. Die Filmaufnahmen fanden aber hier statt. Schlendert man über das Gelände, wartet man jeden Augenblick darauf, dass Michel um die Ecke biegt, gefolgt von seinem wütenden Vater Anton, der sich über einen neuen Streich aufregt. Alles sieht noch so aus, wie bei den Dreharbeiten vor nunmehr bald 50 Jahren. Da steht der Tischlerschuppen, in den er nach seinen Streichen gesperrt wurde und in dem er Männchen um Männchen schnitzte. Die kleinen Kunstwerke sind selbstverständlich auch noch da. Mitten im Hof steht der Fahnenmast, an dem er seine kleine Schwester Ida einmal hochzog und so geht es weiter. Viele Erinnerungen werden wach.
Im Internet ist ein guter Ausgangspunkt für die Reise nach Vimmerby die Seite der Stadt, von der Sie zu vielen interessanten Punkten kommen.
Nach Vimmerby
Astrid Lindgren verlies ihre Heimatstadt im Alter von achtzehn Jahren unglücklich verliebt und schwanger. Die unbeschwerte Kinder- und Jugendzeit war vorbei. In Stockholm wollte sie einen Neuanfang wagen. Von Vimmerby nach Stockholm sind es mit dem Auto rund dreieinhalb Stunden. Im Internet liegt die schwedische Hauptstadt aber nur einen Klick entfernt.
Und deswegen machen wir zum Schluss unserer Reise noch einen Abstecher zu einem Ort, an dem man Astrid Lindgren ganz besonders nahe sein kann: Die Wohnung am Dalgatan 46 in Stockholm. 1941 zog sie mit ihrer Familie hier ein. Bis zu ihrem Tod im Alter von 94 Jahren lebte sie 61 Jahre in diesen Räumen. Hier entstanden alle ihre Kinderbücher. Hier entstanden auch ihre politischen und gesellschaftskritischen Beiträge. Es sind noch ihre Möbel und Bücher. Die Bilder, die sie ausgesucht hat, hängen an den Wänden und ihre alte, mechanische Schreibmaschine steht noch bereit. Man wartet darauf, dass die große Schwedin jeden Moment eintritt, sich hinsetzt und ihre nächste Geschichte niederschreibt.
Da viele Smålandurlauber mit dem Flugzeug in Stockholm ankommen und dann mit dem Mietwagen weiterfahren, ist dieser lohnende Abstecher auch bei der reellen Europareise eine Option. Voranmeldung ist aber dringend notwendig, da die Wohnung jeden Tag nur eine begrenzte Besucherzahl aufnehmen kann.
Noch viele weitere Informtionen über Astrid Lindgren, ihr Werk und ihr Leben finden sie auf der Seite der Gesellschaft, die ihren Nachlass pflegt:
Astrid Lindgren
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